NEIN-Sagen ist manchmal die bessere Antwort

Uns Olympia-Gegner_innen wird hier und da vorgeworfen, dass wir so negativ wären oder dass wir zu sehr zwischen JA und NEIN polarisieren würden. Wir fühlen uns für etwas Offensichtliches ertappt. Denn unser Name „NOlympia“ steht für ein entschiedenes und eindeutiges Nein zu Olympia.

Von der Pro-Seite wird den Menschen alles Mögliche versprochen, meist mit wenig Substanz und unklarer Finanzierung, aber immer mit viel Phantasie. Es gibt Menschen, die hoffen, dass aus diesen computeranimierten Zukunftsvisionen etwas wird, dass Olympia Hamburg nutzt – und damit ihnen selbst. Und diese Menschen sagen dann auch, dass die Gegner ihnen diesen Traum nur kaputt machen wollen.

NOlympia gibt es schlicht und einfach nur aus einen Grund: Weil wir die Olympia-Pläne von Senat und Handelskammer für ziemlich gefährlich und nachhaltig schädlich für Hamburg halten. Wir glauben auch nicht, dass ein grüner, sportiver oder sozialer Tarnanstrich diese negativen Effekte abmildern kann. Schließlich erlaubt die Zuspitzung auf die Frage im Referendum nur zwei mögliche Antworten: Ja oder Nein. Wir haben uns aus guten Gründen für das NEIN entschieden. Wir sehen das Dagegen-Sein allerdings auch deswegen nicht als Problem, weil wir wissen, dass es weitaus bessere Träume gibt, die am ehesten eine Chance haben, wenn wir diesen einen bösen Traum von olympischen Spielen verhindern.

Wir sind auch angetreten mit der Forderung nach „Etwas Besseren als Olympia“. In unserer Resolution vom Frühjahr haben wir ein paar Ecksteine gesetzt. Zum Beispiel mit der Forderung nach mehr Schul- und Breitensport, ganz selbstverständlich und vollständig inklusiv, für alle verfügbar und bezahlbar, langfristig finanziert und kontinuierlich ausgebaut durch die öffentliche Hand.

Im Olympia-Konzept wird der Aspekt Breitensport lautstark beworben, aber im Finanzreport ist er nur versteckt zu finden, mit einem kümmerlichen Anteil von 2,4% an den Gesamtkosten. Wir finden dies ist nicht nur zu wenig, sondern wir sind der Überzeugung, dass es für eine reelle Förderung des Breitensports keine Olympia-Bewerbung braucht.

Was wäre eine weitere positive Forderung? Wir sprechen uns für eine zeitgemäße und moderne Stadtentwicklung aus: Bottom-Up, ergebnisofffen und mit wirklicher Beteiligung aller, die durch Planungen tangiert werden. Eine Stadtentwicklung, die sogar Spaß machen würde, wenn wir mitgestalten, wenn unserer Stadt neue Ecken hinzugefügt werden.

Wir hoffen, dass wir bald Gelegenheit dazu haben werden, solche Ansätze weiter zu verfolgen. Denn wenn wir es schaffen, die Olympiapläne zu stoppen, können wir alle, die wir uns für NOlympia engagieren, wieder in unseren normalen Modus als Bewohner_innen Hamburgs zurückschalten und um uns wirklich positive Sachen kümmern.

Dann werden wir uns weiter in den verschiedensten sozialen, künstlerischen und politischen Zusammenhängen engagieren, für ein besseres Leben für alle Menschen in Hamburg – morgen und in zehn oder zwanzig Jahren. Das heißt auch, die Menschen, die derzeit zu uns kommen, willkommen zu heißen und ihnen das Ankommen hier zu erleichtern. Wir freuen uns auf alle, die sich an dieser Vision beteiligen!

(Vorher bitten wir Euch, bis zum 29.11 beim Referendum mit NEIN zu stimmen!)

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