„Wir wollen alles richtig machen“, sagt der Hamburger Architekt Nikolaus Goetze, der derzeit den Masterplan für den Kleinen Grasbrook erstellt. Auf die Frage, was denn mit dem Lagerhaus G passieren soll, in dem sich ein KZ Außenlager von Neuengamme befand, wusste er keine richtige Antwort: „Wir haben uns noch nicht eingehend damit beschäftigt”.
Zum Hintergrund: Das Lagerhaus G wurde 1944/45 als Außenlager des KZ Neuengamme genutzt. Von Mitte Juli bis September 1944 waren 1500 weibliche Gefangene als Zwangsarbeiterinnen hier eingesetzt worden. Am 13.9.44 wurden die inhaftierten jüdischen Frauen in die Außenlager Neugraben, Sasel und Wedel verlegt und 2.000 männliche Gefangene wurden auf die Veddel gebracht. Bei einem Bombenangriff der Alliierten wurde das Lager zu einem Großteil zerstört, schätzungsweise 150 Häftlinge kamen dabei ums Leben.
Die Frage, die sich nun rund um die Olympia-Pläne des Senats stellt: Wie wird diese historische Stätte in das Stadtentwicklungs-Konzept mit einbezogen? Die tiefen Risse im Gebäude zeigen, in welch schlechtem Zustand das denkmalgeschützte Haus ist. Wie wird es im Zuge der Bauarbeiten geschützt? Wird dort – so wie es Überlebende schon lange fordern – eine Gedenkstätte für die Opfer entstehen? Wie will der Senat diesen Gedenkort für Besucher/innen zugänglich machen?