20 Kilometer Sonderfahrspuren fürs IOC: Hamburgs Olympic Lanes!

Bisher hat der Senat gerne von den fahrradfahrenden Olympioniken geschwärmt, die mit Gratisfahrrädern ausstatten werden, was so ziemlich zu 100% an der olympischen Realität vorbei geht. Auch war Umweltsenator Jens Kerstan sich nicht zu schade auf Veranstaltungen zu behaupten, für Hamburg seien keine Olympic Lanes vorgesehen – also Extrafahrspuren für das IOC. Nun kommt durch eine Große Anfrage der Linken Licht ins Dunkle: 20 Kilometer privilegiertes Fahren wird es nach derzeitigem Planungsstand in Hamburg geben, hinzu kommen jede Menge Wettkampf- und Zusatzrouten. Alle wichtigen Verkehrsadern in Hamburg sind davon betroffen: Elbbrücken, Amsinckstraße, Willy Brand Straße, Ludwig Erhard Straße, Kieler- und Holstenstraße – um nur einige zu nennen.
 
Um sich einen Eindruck zu verschaffen, lohnt sich ein Klick auf Hamburgs Olympic-Lane-Karte, die wir hier als Einzel-Pdf zur Verfügung stellen. Die Olympic Lanes sind nur ein Teil der umfassenden Verkehrsumleitung, die für das Megaevent Olympia vorgenommen werden müsste –  mit Barrieren, neuen Ampeltaktungen und weiteren Fahreinschränkungen. Auch auf den Hafenbetrieb wird das Olympiaspektakel massive Auswirkungen haben. Der Olympia-Kollaps auf Hamburgs Straßen & Flüssen ist vorprogrammiert – und das schon weit vor den Spielen. Solche Luxus-Lanes, Kernrouten, Wettkampfrouten und Alternativrouten müssen schließlich auch erst mal frei gemacht bzw. ausgebaut werden!

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Sag Ja zu Nein!

In den letzten Wochen haben wir bei vielen Veranstaltungen und unseren Auftritten in den Schulen die Erfahrung gemacht, dass sich immer mehr Menschen gegen die Olympiabewerbung entscheiden, und zwar dann, wenn sie sich von der Werbung nicht irritieren lassen und sich  mit dem vorgelegten Konzept beschäftigt haben. 

In diesen Tagen erhalten wir immer mehr kritische Rückmeldungen aus der Bevölkerung, die Zweifel an der Solidität des Bewerbungskonzepts und dessen Finanzierung äußern, die genervt sind von der offiziellen Werbekampagne und die nicht glauben wollen, dass wir alle von olympischen Spielen profitieren würden. Es wird also spannend werden, wie das Referendum ausgeht.

"Informationen gefährden Ihre Olympiabegeisterung" ist ein Slogan von NOlympia Hamburg. In dem Sinne werden wir bis zum Stichtag am 29.11 mit großen Engagement Hamburgs Bürgerinnen und Bürger weiter sachlich über die Risiken der Olympiabewerbung aufklären. Ganz aktuell findet sich hier das Material zu unserem Pressegespräch vom 19.11. und auch ein Blick in unseren Terminkalender lohnt sich. 

Beim Referendum: Sag ja zu nein.

Jetzt mit NEIN stimmen!

Nun wird es ernst. Wir Hamburger/innen sollen bis zum 29. November entscheiden, ob unsere Stadt sich um  Olympische und Paralympischen Spiele 2024 bewerben soll. Die nächsten Tage werden die Briefwahlunterlagen an alle Wahlberechtigten verschickt sein. Auch wir starten in die heiße Phase, um die Mehrheit der Hamburger/innen davon zu überzeugen, dass es nur eine Antwort geben kann: NEIN!

Der Senat will mit einer Frage, die keine Ausstiegsszenarien nennt, sich den pauschalen Segen zu Olympia geben lassen. Dabei ist schon jetzt klar, dass die Olympia-Rechnung des Senats nicht aufgeht. Weder ist der Bund bereit, 6,2 Milliarden Euro hinzu zu geben. Noch sind im Finanzreport alle Kosten aufgelistet bzw. realistisch eingeschätzt, wie der Sicherheitsetat oder die Verlagerungskosten der Hafenfirmen.

Beim Referendum sollen Hamburgs Bürger/innen dem rot-grünen Senat nun also einen Blankoscheck ausstellen. So lautet die Fragestellung schlicht:
„Ich bin dafür, dass sich der Deutsche Olympische Sportbund mit der Freien und Hansestadt Hamburg um die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Spiele im Jahr 2024 bewirbt.“
Die Antwort darauf kann ebenso schlicht nur ein Wort sein: “Nein!” Jetzt mit NEIN stimmen! weiterlesen

NOlympia Büro eröffnet

Der Countdown läuft: Bis zum 29.11. sollen Hamburgs Bürger/innen darüber abstimen, ob sie Olympische Spiele und das IOC in ihrer Stadt haben wollen. „Teuer und panne“ ist Olympia und sozial, ökologisch und finanziell ein Desaster für die Stadt. Unterstützt NOlympia Hamburg bei der Verteilung von Material. Kommt vorbei falls ihr Fragen oder Anregungen habt. Das NOlympia-Büro hat von nun an bis zum Referendum jeden Dienstag und Freitag von 17-19 Uhr geöffnet.

Sie haben das Geld – wir die besseren Argumente!

NOlympia ist übrigens keine feste Organisation, hat (fast) keinen Etat und nur wenig andere Ressourcen. Wir sind deshalb auf Eure Unterstützung, eure Ideen und euer Engagement angewiesen! Spendet, verteilt Flyer, überzeugt eure Nachbar_in beim Referendum Nein zu stimmen!

NOlympia Infobüro, immer dienstags und freitags, 17-19 Uhr im Eckbüro des Centro Sociales, Sternstraße 2, Nähe U-Bahn Feldstraße

Außerhalb der Öffnungszeiten sind wir am Besten per E-Mail unter info@nolympia-hamburg.de erreichbar, Updates und Infos veröffentlichen wir auf unserer Website, bei Facebook und Twitter https://twitter.com/NOlympiaHH

Beim Referendum: Nein!

 

Viele gute Gründe für ein NEIN zu Olympia

Nach der Veröffentlichung des Finanzreports nimmt die Kritik an Hamburgs Olympiaplänen weiter an Fahrt auf. Kurz nach der Bekanntgabe des Zahlenwerks meldet sich der Unternehmensverband Hafen Hamburg zu Wort. Der „Finanzreport“ des Senats sei allenfalls eine „vorläufige Kostenschätzung“. Zudem brandmarkt die Hafenwirtschaft den Vorschlag, die olympiabedingten Kosten über Mieten und Pachten zu finanzieren, als „nicht solide“.

Auch aus der Wissenschaft kommt massive Kritik an den Hamburger Olympiaplanungen. Über 30 Professor_innen und Wissenschaftliche Mitarbeiter_innen haben ein Positionspapier verabschiedet, in dem sie den Senat auffordern, eine „Offenlegung der Risiken, die mit diesem Megasportevent in Kooperation mit dem internationalen olympischen Komitee (IOC) verbunden sind“, vorzunehmen. „Olympische Spiele sind das finanziell riskanteste Großprojekt für Städte überhaupt. Es gibt keine konkreten Zahlen, die langfristig positive Effekte für Veranstaltungsorte belegen“, heißt es in dem Positonspapier.

Am 15.10. hat sich nun der Umweltverband BUND kritisch positioniert und empfiehlt, beim Referendum mit Nein zu stimmen. „Auch wenn Bürgermeister Olaf Scholz von der besten Olympiaberechnung aller Zeiten spricht: Sowohl aus finanzieller, als auch aus ökologischer Sicht bleiben zu viele Fragen unbeantwortet“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Weitere olympia(kritische) Statements und Positionen der letzten Wochen finden sich in unserer Rubrik Stimmen zu Olympia.

Materialschlacht

Die Kampagne der Pro-Olympia-Seite hat allein 1.6 Millionen Euro Etat, um den Hamburger/innen die Spiele schmackhaft zu machen. Nicht eingerechnet ist hierbei der massive Support durch den Senat via Gratiswerbung im HVV und bei anderen öffentlichen Unternehmen. Warum nur so viel, fragt man sich, wenn denn alles so einfach ist und alle doch nur gewinnen können? NOlympia Hamburg geht mit bescheideneren Mitteln an den Start. Im Stadtbild finden sich immer mehr Aufkleber, Plakate und andere Protestspuren gegen Olympia. Unter Material findet ihr  Druckvorlagen für Aufkleber, Plakate Postkarten und Flyer zum Ausdrucken und Banner zum Einbinden auf Webseiten. Kontaktiert uns, wenn ihr NOlympia-Material verteilen wollt. Helft uns, Noylmpia in der Stadt sichtbar zu machen!

Hier findet Ihr Nolympia-Material in gedruckter Form:

  • Barmbek°Basch (Wohldorfer Str. 30, im Koordinationsbüro fragen), 
  • Stadtteilbüro St. Georg (Hansaplatz 9) Donnerstags zwischen 17 und 19 Uhr oder nach Vereinbarung
  • Buchhandlung im Schanzenviertel (Schulterblatt 55), zu den regulären Öffnungszeiten
  • Sauerkrautfabrik (Kleiner Schippsee 22 , Harburg), während der Programmzeiten oder nach Vereinbarung
  • Jana Topp PRINTMEDIEN . Danziger Str. 44 . 20099 HH, Werktags zwischen 19 und 21 Uhr

Ach ja. Auch wir freuen uns über die ein oder andere Spende auf unser Rechtsanwalt-Anderkonto. Auch, wenn wir die 1.6 Millionen Euro nicht schaffen werden, freuen wir uns – im Gegensatz zur Deutschen Bank – auch über „Peanuts“, die unter einer Millionen liegen.

Spendenkonto NOlympia:
Rechtsanwalts-Anderkonto
RA Mark Nerlinger
IBAN: DE24 20050550 1251 1333 42
(DE24200505501251133342)
Hamburger Sparkasse
BIC: HASPDEHHXXX

Olympia gefährdet Ihre Stadt – Rechnungshof warnt vor Risiken!

Aktualisiert:

Hatte der Senat bei Veröffentlichung des “geleakten” Dokuments (siehe unten) noch abgewiegelt, dass es sich um einen unfertigen Vorbericht handele, kann davon nun nicht mehr die Rede sein.
Inzwischen liegt nämlich auch die endgültige und offizielle “Beratende Äußerung” des Rechnungshofes vor.
Der Tenor ist der selbe: Olympia bleibt ein unkalkulierbares Risiko, zum Zeitpunkt des Referendums werden keine verlässlichen Kostenrechnungen vorliegen. Senat und Bürgerschaft werden aufgefordert, auch bei einem Ausgang des Referendums pro Olympia eine spätere Ausstiegsoption offen zu halten.

Nolympia Hamburg sieht sich bestätigt und bleibt bei der Forderung: Olympia-Ausstieg jetzt – bevor noch mehr unabschätzbare Kostenrisiken entstehen.

 


 

Eine heiße News hat die Volksinitiative Stop Olympia zu vermelden: Ihnen wurde ein Papier des Rechnungshof der Freien und Hansestadt Hamburg zugespielt, in dem dieser vor den unkalkulierbaren Finanz-Risiken von Olympia warnt. Eindringlich macht er darauf aufmerksam, dass „aufgrund zusätzlicher olympiabedingter Investitionen auf notwendige Investitionen in vorhandenes Infrastrukturvermögen verzichtet werden könnte“. Da eine detaillierte Kostenauflistung zum Bürgerschaftsreferendum nicht möglich sei, könnte dieses auch nicht bindend wirksam sein, schließlich steht die Bürgerschaft in der Pflicht, Schaden von der Stadt abzuwenden. Die Volksinitiative Stop Olympia stellt hier in Auszügen das Papier des Rechnungshofs und weitere Informationen zur Verfügung. Auch das Hamburger Abendblatt widmet sich dieser Klatsche für die Olympiafraktion und auch der Blog fairspielen.de berichtet und liefert  Zusatzinfos zum Thema. Ein schwarzer Donnerstag für die Feuer&Flamme-Träger – ein sonniger Tag für alle olympiakritischen Geister.

**Ergänzung vom 25.8.: Hier nun der vollständige Bericht des Rechnungshofs.

Solidarische Grüße nach Toronto: NOTO2024

Olympische Spiele sind ein Auslaufmodell und in jedem demokratischen Land, wo das IOC landen will, bilden sich promt Gegenbewegungen. So nun auch im kanadischen Toronto. Herzlich willkommen NOTO2024! Noch zu gut dürften sich die (älteren) Bewohner/innen Canadas an die negativen Auswirkungen der Austragung der Olympischen Spiele 1976 in Montreal erinnern, die aufgrund explodierender Kosten der Stadt eine jahrzehntelange Haushaltsperre und eine Sondersteuer eingebracht hatten. „Am Ende erweist sich Olympia für die kanadische Metropole als Planungsdesaster: Unglaubliche 1.400 Millionen Dollar verschlingen die Spiele. Noch bis 1996 zahlen die kanadischen Bürger per Sondersteuer eine Milliarde Dollar an Schulden ab. Finanzprobleme und Planungschaos lassen die Kosten in die Höhe schießen“, berichtet der NDR.

NOlympia Hamburg drückt der canadischen NOlympia-Bewegung fest die Daumen. Die Olympischen Spiele in der jetzigen Form mit dem IOC-Konzern als bestimmende Instanz gehören abgeschafft  – und zwar weltweit. Aus diesem Grund lautet das Hashtag für die Sommerspielrunde, für die sich auch Hamburg bewirbt,  #No2024.

And the winner is… Boston!

Gute Nachrichten aus Boston:  „Wir waren nicht dazu in der Lage, die Mehrheit der Bevölkerung für die Bewerbung zu begeistern“, erklärte heute Scott Blackmun, Geschäftsführer des us-amerikanischen Olympischen Komitee USOC und verkündete damit das Ende der Kandidatur Bostons um die Olympischen Spiele 2024. Noch vor der offiziellen Kandidatur ist diese schon wieder beendet, weil die Zustimmung in der Stadt in den letzten Monaten rapide gesunken ist. Am Ende waren nur noch 42 Prozent dafür und der Hauptstreitpunkt in Boston entbrannte sich an der Frage, ob Steuergelder für die Olympischen Spiele fließen sollen. Dies ist ein toller Erfolg für die starke NOlympia-Opposition in Boston. Congratulations to NO BOSTON OLYMPICS!

München, Graubünden, Stockholm, Krakau, Oslo und nun Boston! Die Liste der Städte, in denen die Bevölkerung ein klares NEIN zum IOC und zu den von ihr verunstalteten Olympischen Spielen formulieren, ist noch unvollständig… In Hamburg geht es beim Olympiareferendum Ende November jedenfalls nicht um die Frage, ob Steuergelder für Olympische Spiele eingesetzt werden, sondern darum, wieviel Milliarden Euro in das olympische Spektakel reinfließen werden. Ob die Stadt Hamburg in der Lage sein wird, die Mehrheit der Bevölkerung für die Bewerbung zu begeistern, wird sich zeigen.

 

Stimmen zu Olympia

Das Versprechen „Hamburg 2024 – Das gibt’s nur einmal!“, emotionalisierte Bilder von Stadien, die aufgrund der hiesigen Windverhältnisse und der allgemeinen Gesetze der Statik wohl nie gebaut werden können, Kreuzfahrtschiffe, die zwischen zwei Brücken eingeklemmt sind: Guckt man sich die derzeit präsentierten Olympiapläne des Hamburger Senats an, dann stolpert man über viele Widersprüche im Konzept. Die Debatte im Vorfeld des Bürgerentscheid soll rein emotional geführt werden, zu viel Nachdenken und Nachfragen stört da nur die Feuer-und-Flamme-Begeisterung. NOlympia Hamburg hat eine neue Rubrik eröffnet: Stimmen zu Olympia. Hier sammeln wir Statements von Menschen, die sich kritisch mit diesen Olympischen Werbeversprechen beschäftigen.