Die Kultursenatorin Barbara Kisseler hatte diese Woche ausgewählte Kulturschaffende aus Hamburg zur Olympia-Ideenschmiede geladen. Nicht alle sind dieser Einladung gefolgt und nicht für alle, die dort waren, war es wirklich ein Fest. Bereits im Vorfeld hat der Journalist Christoph Twickel erklärt, dass Olympia in Hamburg nicht sein Job sei, denn er sehe sich nicht in der Rolle eines kostengünstigen Ideenlieferanten für ein höchst umstrittenes Mega-Event. Die ausführliche Absage Twickels ist hier nachzulesen.
Gestern hat sich nun Schorsch Kamerun, Theaterregisseur und Musiker der Goldenen Zitronen, auf dem olympiakritischen Blog Fairspielen.de zu Wort gemeldet. Kamerun ist der Einladung zum Ideenfest gefolgt, um sich kritisch einzumischen, musste dann aber feststellen, dass Kritik an Hamburgs Olympiabewerbung allenfalls am Katzentisch erwünscht ist und dass auf jede Kritik mit paternalistischer Geste reagiert wird: „Vielen Dank für ihren schönen Beitrag. Er wird unzensiert in den großen Ideentopf geworfen“. Alles darf also gesagt werden, eine Prise Kritik schadet nix, solange nur alle dabei bleiben und fröhlich mitfeiern. Opposition oder radikale Kritik an den olympischen Verhältnissen soll so domestiziert und handelbar gemacht werden. Kulturschaffende wehren sich gegen Olympia-Vereinnahmung weiterlesen