Hamburgs NOlympia-Bewegung bringt sich in Stellung
Immer mehr Menschen und Initiativen werden aktiv, um sich gegen die Pläne von Handelskammer und Senat zu organisieren, Olympische Spiele in die Hansestadt zu holen. „Wir wehren uns gegen Olympische Spiele in Hamburg, weil das Sportgroßevent die soziale Spaltung der Stadt weiter vorantreiben wird. In allen Städten, in denen bisher olympische Spiele stattfanden, führten diese zu Mietsteigerungen und zur Verdrängung vor allem der ärmeren Bevölkerung. Gentrifizierung und Privatisierung von öffentlichen Grundstücken gehören zu den Olympischen Spielen wie die Olympischen Ringe“, sagt Nicole Vrenegor, aktiv bei NOlympia Hamburg.
Ein zentrales Ziel der in Entstehung begriffenen NOlympia-Kampagne ist es, die Kritik an Olympischen Spielen in der Stadt breit aufzustellen. NOlympia-Aktivist Florian Kasiske erklärt: „Wir werden verstärkt auf Sportvereine, Gewerkschaften, Umweltverbände, Gewerbetreibende, Stadtteil- und Mieterinitiativen zugehen, um über die Risiken des Megaevents zu informieren. Es ist im Interesse aller dafür zu sorgen, dass keine Milliardensummen in ein gigantomanisches Großevent gesteckt werden, das nur wenigen nützt, aber der Mehrheit massiv schadet“.
Auf dem 2. Treffen wurde auch über die Senatspläne, ein Olympia-Referendum durchzuführen, diskutiert. Derzeit basteln SPD und die Grünen an einer Verfassungsänderung, die im Hauruck-Verfahren das Instrument des Referendums im Sinne einer Bürgerbefragung „von oben“ einführen soll. Dabei wird zum Zeitpunkt des Referendums (voraussichtlich im November) weder ein ausgereiftes Olympia-Konzept noch eine Auflistung der Kosten und Risiken vorliegen. Gleichzeitig ist vorgesehen, dass nach dem Referendum keine Volksinitiative von unten mehr zu Olympischen Spielen aktiv werden darf. „Diese Pläne des Hamburger Senats sind zutiefst undemokratisch und intransparent. Mit dem Referendum sollen Hamburgs Bürger/innen mundtot gemacht werden. Wir dürfen einmal als Stimmvieh über Olympia abstimmen und sollen danach brav alle bitteren Pillen schlucken, die uns das IOC und die Olympia-Sponsoren verabreichen“, sagt Florian Kasiske.
Auch hierin waren sich die Teilnehmenden der 2. Offenen Plattform einig: „Es darf keinen Blankoscheck für die Olympiabewerbung Hamburgs geben. Wir machen beim Referendum unser Kreuz bei NEIN und fordern alle Menschen in dieser Stadt dazu auf, es ebenfalls zu tun!“, so fasst Nicole Vrenegor die Diskussionsergebnisse zusammen.
Kontakt und weitere Informationen:
Es wird demnächst ein Pressegespräch geben, bei dem wir unsere Kritik an Hamburgs Olympia-Plänen und erste Aktionen vorstellen werden. Eine Einladung folgt. Für Rückfragen stehen wir gern zur Verfügung: presse@etwasbesseresalsolympia.de
Auf der 1. Offenen Plattform wurde die Resolution „Olympische Spiele in Hamburg? Wir haben Etwas Besseres vor!“ verabschiedet, die in mehreren Sprachen zur Verfügung steht:
http://www.etwasbesseresalsolympia.org/etwas_besseres_resolution_2015-04-11.pdf
Die „acht Mythen der Olympia-Bewerbung Hamburgs“ informieren über die Leerstellen der offiziellen Olympiakampagne: