NEIN-Sagen ist manchmal die bessere Antwort

Uns Olympia-Gegner_innen wird hier und da vorgeworfen, dass wir so negativ wären oder dass wir zu sehr zwischen JA und NEIN polarisieren würden. Wir fühlen uns für etwas Offensichtliches ertappt. Denn unser Name „NOlympia“ steht für ein entschiedenes und eindeutiges Nein zu Olympia.

Von der Pro-Seite wird den Menschen alles Mögliche versprochen, meist mit wenig Substanz und unklarer Finanzierung, aber immer mit viel Phantasie. Es gibt Menschen, die hoffen, dass aus diesen computeranimierten Zukunftsvisionen etwas wird, dass Olympia Hamburg nutzt – und damit ihnen selbst. Und diese Menschen sagen dann auch, dass die Gegner ihnen diesen Traum nur kaputt machen wollen.

NOlympia gibt es schlicht und einfach nur aus einen Grund: Weil wir die Olympia-Pläne von Senat und Handelskammer für ziemlich gefährlich und nachhaltig schädlich für Hamburg halten. Wir glauben auch nicht, dass ein grüner, sportiver oder sozialer Tarnanstrich diese negativen Effekte abmildern kann. Schließlich erlaubt die Zuspitzung auf die Frage im Referendum nur zwei mögliche Antworten: Ja oder Nein. Wir haben uns aus guten Gründen für das NEIN entschieden. Wir sehen das Dagegen-Sein allerdings auch deswegen nicht als Problem, weil wir wissen, dass es weitaus bessere Träume gibt, die am ehesten eine Chance haben, wenn wir diesen einen bösen Traum von olympischen Spielen verhindern. NEIN-Sagen ist manchmal die bessere Antwort weiterlesen

Die Spiele sind ein unkalkulierbares finanzielles Risiko

 

Trotz der ganzen Prosa in den letzten Monaten („Die am besten durchgerechnete Bewerbung ever): Die Planung und Durchführung olympischer Spiele bedeutet für die gastgebende Stadt (Hostcity) ein extrem hohes finanzielles Wagnis mit geringen Aussichten auf wirtschaftlichen Erfolg.

An diesem Punkt macht es auch keinen Unterschied, ob der Bund 6,2 Mrd. Euro vielleicht doch übernimmt oder nicht (im Moment steht das in den Sternen). Die Hansestadt Hamburg wird in jedem Fall das finanzielle Risiko für das Unternehmen olympische Spiele tragen. Die Spiele sind ein unkalkulierbares finanzielles Risiko weiterlesen

Das IOC hat es nicht so mit Menschenrechten

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Die European Games 2015 wurden von Aserbaidschan ausgerichtet. European Games, noch nie gehört? Kein Wunder, diese Miniausgabe der olympischen Spiele gibt es erst seit diesem Jahr. Veranstaltet werden sie vom Europäischen Olympischen Komitee. Gastgebende Stadt war Baku, Hauptstadt von Aserbaidschan. Dieses Land hat einen denkbar schlechten Ruf was Menschenrechte betrifft. Bei der Pressefreiheit belegt das Land einer der untersten Plätze weltweit, stellen die Reporter ohne Grenzen fest (PDF)

Die ILGA Europe (International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans & Intersex Association Europe) gibt regelmäßig die Rainbow Map heraus, in der die Beachtung der Menschenrechte von Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans- und Intersexuelle (LGBTI) für Europa bewertet wird. Aserbaidschan liegt 2015 im zweiten Jahr in Folge auf dem letzten Platz. Das IOC hat es nicht so mit Menschenrechten weiterlesen

Olympia heißt steigende Mieten

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Eine Behauptung wird nicht dadurch wahr, dass man sie oft genug wiederholt. So ist es auch bei der Behauptung, die Wohnungen, die als „Erbe“ der Olympischen Spiele auf dem Kleinen Grasbrook entstehen, würden den Druck vom Wohnungsmarkt nehmen. Der Senat plant, bis 2040 auf dem Kleinen Grasbrook einen Stadtteil mit bis zu 8.000 Wohnungen zu bauen, ein Drittel davon gefördert und damit „bezahlbar“. Nur mit Olympia ließen sich die Gelder akquirieren, die gebraucht würden, um das derzeit von Hafenbetrieben genutzte innerstädtische Gebiet mit Wohnhäusern bebauen zu können.

Dies wird den Bewohner/innen in den Bewerberstädten für Olympische Spiele immer wieder so oder so ähnlich versprochen. Es gibt allerdings etliche Gründe, warum – trotz neu entstehender Wohnungen für das Olympische Dorf – Olympische Spiele die Mieten weiter nach oben treiben, und warum das Hamburger Konzept da keine Ausnahme machen wird. Überall, wo in den letzten 25 Jahren Olympische Sommerspiele stattgefunden haben, war dies mit drastisch steigenden Mieten und beschleunigter Gentrifizierung verbunden – so in Barcelona, wo die Mieten in der gesamten Stadt zwischen 1986 und 1993 um ganze 145% gestiegen sind oder in London, wo die Stadtviertel in der Umgebung der Austragungsstätten mittlerweile die Gebiete mit den am schnellsten steigenden Mieten und Immobilienpreisen in ganz London sind. Olympia heißt steigende Mieten weiterlesen

Nachhaltigkeit mit dem IOC – ein Ding der Unmöglichkeit

Nachhaltigkeit mit dem IOC – ein Ding der Unmöglichkeit

Es ist schlicht unmöglich, nachhaltige Spiele mit den Vorstellungen und Vorgaben des IOC durchzuführen. Auch wenn seit einigen Olympiaden Nachhaltigkeit als Standardziel für sportliche Großereignisse ausgegeben wird (etwa für Sydney oder London), ist dies nicht mehr als Augenwischerei, solange das IOC darauf beharrt, die Spiele in lediglich einer einzelnen Stadt stattfinden zu lassen, welche nicht über die dafür benötigten Wettkampfstätten verfügt.

Wenn diese extra für die Spiele gebaut werden müssen und danach nicht mehr sinnvoll verwendet werden können, kann kein Planer der Welt die gigantische und unnötige Ressourcenverschwendung verhindern, die daraus folgt. Auch für Hamburg sind solche Stadien mit Kurzzeitverwendung geplant. Ein paar Beispiele: Olympiastadion (60.000 Plätze, 640 Mio. €), Schwimmhalle(15.000 Plätze, 300 Mio. €), die Radrennbahn (5.000 Plätze) und der Wassersportpark (12.000 Plätze). Nachhaltigkeit mit dem IOC – ein Ding der Unmöglichkeit weiterlesen