
Eine Behauptung wird nicht dadurch wahr, dass man sie oft genug wiederholt. So ist es auch bei der Behauptung, die Wohnungen, die als „Erbe“ der Olympischen Spiele auf dem Kleinen Grasbrook entstehen, würden den Druck vom Wohnungsmarkt nehmen. Der Senat plant, bis 2040 auf dem Kleinen Grasbrook einen Stadtteil mit bis zu 8.000 Wohnungen zu bauen, ein Drittel davon gefördert und damit „bezahlbar“. Nur mit Olympia ließen sich die Gelder akquirieren, die gebraucht würden, um das derzeit von Hafenbetrieben genutzte innerstädtische Gebiet mit Wohnhäusern bebauen zu können.
Dies wird den Bewohner/innen in den Bewerberstädten für Olympische Spiele immer wieder so oder so ähnlich versprochen. Es gibt allerdings etliche Gründe, warum – trotz neu entstehender Wohnungen für das Olympische Dorf – Olympische Spiele die Mieten weiter nach oben treiben, und warum das Hamburger Konzept da keine Ausnahme machen wird. Überall, wo in den letzten 25 Jahren Olympische Sommerspiele stattgefunden haben, war dies mit drastisch steigenden Mieten und beschleunigter Gentrifizierung verbunden – so in Barcelona, wo die Mieten in der gesamten Stadt zwischen 1986 und 1993 um ganze 145% gestiegen sind oder in London, wo die Stadtviertel in der Umgebung der Austragungsstätten mittlerweile die Gebiete mit den am schnellsten steigenden Mieten und Immobilienpreisen in ganz London sind. Olympia heißt steigende Mieten weiterlesen