Bis 2024 ist ja noch lange hin! Hamburg kriegt den Zuschlag sowieso nicht! Es gibt im Moment wichtigere Themen als Olympia! – so denken viele, wenn es um die Diskussion um die Hamburger Olympiabewerbung geht. Und es stimmt: Es gibt viele Themen, die mehr auf den Nägeln brennen als ausgerechnet ein Sportgroßereignis in 9 Jahren: das Engagement für die menschenwürdige Aufnahme Flüchtender zum Beispiel.
Und dennoch wäre es ein Fehler, sich nicht um die schnellstmögliche Beendigung der olympischen Ambitionen von Senat und Handelskammer zu bemühen – denn Olympia schadet schon jetzt!
Nicht nur, dass aus öffentlichen Mitteln schon jetzt Millionenbeträge für die Bewerbung ausgegeben werden, dass etliche Beschäftigte in den städtischen Behörden schon jetzt mit der Olympia-Planung beschäftigt sind und deshalb andere Aufgaben unerledigt bleiben.
Vor allem aber bedeutet die Entscheidung für oder gegen die Olympia-Bewerbung eine Weichenstellung für die Stadtentwicklungspolitik der nächsten Jahre, wenn nicht Jahrzehnte.
Denn ab sofort ist dann alles darauf ausgerichtet, die Stadt und ihre Infrastruktur olympiatauglich zu machen. Dies unter einem enormen Zeitdruck und unter dem Gewicht von Milliardeninvestitionen. Alles andere wird davon gewissermaßen niedergewalzt. Für demokratische Mitbestimmung gibt es keinen Raum und keine Zeit. Stadtentwicklung unter olympischem Regiment ist das Gegenteil eines Rechts auf Stadt für Alle. Alle Bau- und Infrastrukturmaßnahmen und die behördliche Planung werden an dem Megaevent ausgerichtet, auch wenn sie für den “Alltagsbetrieb” völlig überdimensioniert oder schlicht unbrauchbar sind. Und mit jeder privatisierten öffentlichen Fläche gibt die Stadt auch ein Stück zukünftiger Handlungsfähigkeit ab. Ein Teil dieser Entwicklung wird schon vor 2017 beginnen – unabhängig davon, ob Hamburg am Ende den Zuschlag erhält oder nicht.
Um das zu verhindern muss die Olympia-Bewerbung jetzt gestoppt werden. Ein klares NEIN beim Referendum ist dazu der schnellste und sicherste Weg!